
Studienfahrt vom 23.10.-29.10.2023
Fahrt nach Auschwitz
In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Diese Fahrt richtet sich ausschließlich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren als Einzelpersonen, sie kann nicht von ganzen Klassenverbänden gebucht werden.
Referent der Fahrt ist Werner Hillen
Auschwitz:
Der Lagerkomplex Auschwitz bestand aus drei Teilen sowie weiteren 39 Nebenlagern. Das Stammlager (Auschwitz I) war als alte polnische Armeekaserne bereits vorhanden. 1941 wurde der Komplex um das Vernichtungslager Birkenau (Auschwitz II) und 1942 um das Arbeitslager (Auschwitz III) erweitert. Nach Auschwitz wurden von 1940 bis 1944 weit über eine Million Menschen aus ganz Europa deportiert, von denen mindestens 1,1 Millionen zu Tode kamen. Als die Rote Armee am 27. Januar 1945 das Lager befreite, fand sie noch 8.600 abgemagerte Menschen vor. Über 50.000 waren zuvor auf Todesmärsche geschickt worden.
- Auschwitz I (Stammlager): Die alte Armeekaserne bot sich für den Verwendungszweck als Konzentrations- und Arbeitslager hervorragend an. Die ersten Häftlinge kamen am 20. Mai 1940. Die 28 Backsteingebäude wurden zum Teil den Bedürfnissen entsprechend umgebaut.
- Auschwitz II (Birkenau): Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager im NS-Staat mit einer Fläche von fast 200 ha. Neben Baracken für 100.000 Häftlinge wurden dort 6 Gaskammern und 4 Krematorien errichtet. Die Massendeportationen begannen im Frühjahr 1942.
- Auschwitz III (Monowitz) In Monowitz wurde von der I.G. Farben AG ein neues Buna-Werk errichtet. Hier waren mehr als 11.000 Zwangsarbeiter inhaftiert, die synthetisches Gummi herstellen und Benzin aus Steinkohle gewinnen mussten.
In den Nebenlagern wurden die etwa 40.000 Zwangsarbeiter vor allem auf landwirtschaftlichen Versuchsflächen, in Kohlebergwerken sowie bei der Instandhaltung von Kriegsgerät eingesetzt.
Unsere Motivation:
8. Mai 1945: Kriegsende! Europa liegt in Schutt und Asche. Über 60 Millionen Menschen wurden Opfer des 2. Weltkrieges, der von – bis zu dieser Zeit – unvorstellbaren Gewaltexzessen, von Machtstreben, Diktatur und Rassenwahn geprägt war. Der 8. Mai wurde für Deutschland zum „Tag der Befreiung", wie ihn Richard von Weizäcker nannte. „Nie wieder Krieg!" war nicht nur eine Parole, sondern bittere Notwendigkeit.
Mutigen und vorausschauenden Politkern gelang es durch eine Politik des Ausgleichs die Grundlagen für ein vereintes Europa zu schaffen, das wegen seiner Bemühungen um Frieden, Freiheit, Wahrung der Menschenrechte und Demokratie im Jahr 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit vereinten Kräften ist es gelungen, Europa aus einem Kontinent des Krieges in einen Kontinent des Friedens umzuwandeln.
Seit 77 Jahren leben wir in Frieden, Freiheit und in demokratischen Verhältnissen. Frieden und Freiheit sind für uns selbstverständlich geworden, Frieden ist einfach da! Das galt vielleicht bis zum 24. Februar 2022. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat uns wachgerüttelt. Krieg ist wieder vor unserer Haustüre. Wir stehen vor einer Zeitenwende.
Frieden ist Schwerstarbeit, Frieden braucht Mut, das lehrt uns die Geschichte. Deshalb wollen wir Jugendlichen an geschichtsträchtigen Orten vermitteln und zeigen, was Diktatur, Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus bewirken. Durch die Projektarbeit an einem Ort, der schockiert, der aufzeigt, wozu Menschen in der Lage sind, sollen die Teilnehmer*innen nicht nur über die Vergangenheit informiert werden, sondern sich aktiv mit den Ursachen und Folgen eines totalitären und verbrecherischen Regimes auseinandersetzen. Denn wie wichtig die Entwicklung und Stärkung der Gedenk- und Erinnerungskultur ist, macht die aktuelle Entwicklung in Europa deutlich. Nationalismus macht sich nicht nur in Russland, sondern wieder in vielen Staaten breit. Rechtsextremismus und Antisemitismus nehmen wieder zu. Europa ist gefährdet! Aber eine Alternative zu Europa gibt es nicht!
Das Programm:
1. Tag: 06:00 Uhr: Fahrt nach Auschwitz mit Reisepausen
22:00 Uhr: Ankunft im Zentrum für Dialog und Gebet
2. Tag: Führung durch das Stammlager Auschwitz I & Workshops
3. Tag: Führung durch KZ Auschwitz II (Birkenau), Workshop & Hintergrundgespräch
4. Tag: Arbeitseinsatz, Workshop & Hintergrundgespräch
5. Tag: Besichtigung der Stadt Oswiecim (Auschwitz) und des Jüdischen Zentrums mit Synagoge
und Ausstellung, Beschäftigung mit Biographien berühmter Häftlinge
6. Tag: Besuch der Stadt Krakau mit Besichtigung des Judenviertels, Schindlers Fabrik, Stadtführung
& Zeit zur freien Verfügung
7. Tag: 06:00 Uhr: Rückkehr (gegen 22:00 Uhr)
Abfahrt und Ankunft sind auf dem Parkplatz in der Europaallee in Saarbrücken.
Die Seminare:
Zur Vor- und Nachbereitung der Fahrt finden an Samstagen bei uns im Haus Seminare statt, deren Teilnahme verpflichtend ist. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben, die Inhalte sind:
7.10.2023:
1. Vorbereitungsseminar: Inhaltliches Einführungsseminar mit Multimediapräsentation, Gruppenarbeit sowie
einer 4-stündigen Exkursion zu den Spuren der Naziherrschaft in Saarbrücken.
14.10.2023:
2. Vorbereitungsseminar: Workshop, in dem sich die Teilnehmenden selbständig mit tiefergehenden Aspekten des
Themas vertraut machen (Internetrecherche, Bibliotheksbesuch) und anschließend ihre
Ergebnisse dokumentieren und präsentieren.
25.11. & 2.12.2023:
Nachbereitungsseminare: Dokumentation der Reise mittels unterschiedlicher Medien: Erarbeitung einer Ausstellung,
einer Multimedia-Präsentation für die Veröffentlichung in sozialen Netzwerken, Artikel für
Schülerzeitungen...
Teilnahmebedingungen (Auszug):
Teilnehmen können alle Jugendlichen und junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren aus einem EU-Mitgliedsland bzw. die eine Aufenthaltserlaubnis für die gesamte EU haben und die der deutschen Sprache ausreichend mächtig sind. Minderjährige benötigen eine schriftliche Einverständniserklärung ihres/ihrer Erziehungsberechtigten, welche die Teilnahme und die Erlaubnis umfasst, sich ggf. auch ohne Aufsicht frei bewegen zu dürfen. Für die Teilnahme wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von 100,00 € verlangt.
Anmeldungen werden bis zum 11. August 2023 entgegengenommen, eine kostenfreie Abmeldung ist bis zum 8. September 2023 möglich. Danach müssen wir eine Stornogebühr in Höhe von 100,00 € pro TeilnehmerIn verlangen.
Die ausführlichen Teilnahmebedingungen sowie die verbindlichen Anmeldeformulare können Sie hier herunterladen oder von co@sdsaar.de anfordern. Das auf Sie zutreffende Anmeldeformular schicken Sie uns bitte ausgefüllt per Post (!) zu; Anmeldungen auf anderen Wegen sind nicht möglich.
Die Veranstalter:
Die Fahrt wird von der Stiftung Demokratie Saarland in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
veranstaltet und vom
gefördert. Referent der Fahrt ist Werner Hillen.