Vorträge und Lesungen

Vortrag

1923 – Anatomie einer Krise

Peter Longerich zeichnet die komplexen Problemlagen nach, die sich bis zum Herbst 1923 zu einer existentiellen Krisensituation verdichteten, die fast zum frühen Ende der Weimarer Republik und zu ihrer Transformation in eine Diktatur geführt hätte. Doch 1923 ist nicht 1933: Das antirepublikanische Zusammenspiel zwischen rechtskonservativen und rechtsextremen Kräften brach – im Unterschied zur Situation zehn Jahre später – 1923 im letzten Augenblick in sich zusammen.

gefördert durch die

 

 

 

PRESSE

"Die mit Abstand beste Gesamtdarstellung, analytisch scharf und erhellend." Süddeutsche Zeitung

"Wer nach einer umfassenden, verständlichen, entlang der multiplen Krisenmomente sinnvoll gegliederten und gut lesbaren Gesamtdarstellung sucht, wird (...) bestens bedient. Solide wie souverän wird der neueste Wissensstand zu 1923 eingefangen."  Frankfurter Allgemeine Zeitung

  • 08. Mai 2023 | 18:00 Uhr
  • Politische Akademie der SDS
    Europaallee 18
    66113 Saarbrücken

  • Livestream bei YouTube

  • AnsprechpartnerIn
    Dr. Verena Paul
    0681 906 26 - 24
    vp@sdsaar.de


Prof. Dr. Peter Longerich

geboren 1955, lehrte als Professor für moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London und war Gründer des dortigen Holocaust Research Centre. Von 2013 bis 2018 war er an der Universität der Bundeswehr in München tätig. Er war einer der beiden Sprecher des ersten unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus des Deutschen Bundestags und Mitautor der Konzeption des NS-Dokumentationszentrums München. Seine Bücher über die "Politik der Vernichtung" (1998) und ihre Resonanz in der deutschen Bevölkerung, "Davon haben wir nichts gewusst!" (2006), sind Standardwerke. Seine Biographien über "Heinrich Himmler" (2008), "Joseph Goebbels" (2010) und "Hitler" (2015) fanden weltweit Beachtung. Zuletzt erschienen: "Wannseekonferenz" (2016).

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Prof. Dr. Peter Longerich


Das Jahr 1923

Mit diesem Projekt möchten wir Menschen dafür sensibilisieren, dass unsere vermeintlich auf festen Füßen stehende Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Denn rechtspopulistische Strömungen und autoritäre Politik finden immer mehr Zuspruch. Ein Blick zurück in das Jahr 1923 kann wertvolle Impulse geben, um aus den Krisen und dem Scheitern der ersten deutschen Demokratie zu lernen. Denn Demokratie ist, so Christian Nürnberger, „etwas Anspruchsvolles, hochgradig Geordnetes, ein lange und schwer erkämpfter, unwahrscheinlicher Ausnahmezustand, ein Garten des Menschlichen, der dauernder Pflege bedarf."

In einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe werden wir das in seiner Ambivalenz kaum zu überbietende Jahr 1923 in zwei Vorträgen wissenschaftlich durchleuchten, um schließlich in einer musikalischen Lesung das Jahr in Text und Klang erlebbar zu machen.