
Vortrag
Die distanzierte Mitte
Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23
Eine Kooperation der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Kulturforum der Sozialdemokratie e.V. und der Stiftung Demokratie Saarland sowie der Arbeitskammer des Saarlandes, unterstützt von der vhs Regionalverband Saarbrücken
Die Pandemiefolgen sind noch nicht bewältigt, die Inflation hoch, die Klimakrise immer virulenter, da entstehen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen für Sicherheit und Energieversorgung weitere Herausforderungen für die „Mitte“. Inmitten von multiplen Krisen erhöhen sich Unsicherheiten und Verteilungskonflikte, sodass antidemokratischen Positionen, rechtsextremen Ideologien und der Abwertung der „Anderen“ ein Einfallstor geboten wird.
Die neue FES-„Mitte“-Studie 2022/23 beleuchtet rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen und Hintergründe und regt zur Debatte an. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Demokratie, ihre Grundprinzipien, Abläufe und Institutionen zunehmend mit Distanz betrachtet werden. Die „Mitte“ der Gesellschaft wird empfänglicher für extremistische, demokratiefeindliche und menschenfeindliche Einstellungen. Zugleich geht eine demokratiefeste „Mitte“ auf klare Distanz zu den Feinden der Demokratie. Will und kann sie diese Distanz überbrücken?
Wir laden Sie herzlich ein, die Ergebnisse der neuesten Studie und mögliche Gegenstrategien zu diskutieren: Was bedeuten die Studienergebnisse für die Demokratieförderung? Wie kann eine Deradikalisierungsstrategie aussehen? Durch welche Maßnahmen kann das Vertrauen in demokratische Institutionen gestärkt werden? Und wie überzeugen wir Menschen mit einer unsicheren Haltung zur Demokratie?
Begrüßung und Einführung
Dr. Verena Paul, Stiftung Demokratie Saarland
Dr. Burkhard Jellonnek, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie Saarland e.V.
Vorstellung der FES-Studie „Die distanzierte Mitte“: Ergebnisse, Ursachen, Konsequenzen
Prof. Dr. Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein, Mitherausgeberin der »Mitte-Studie«
Gespräch
Prof. Dr. Beate Küpper und Ulrich Commerçon MdL, Vorsitzender der saarländischen SPD-Landtagsfraktion
Moderation
Dörte Grabbert, Pressesprecherin der Arbeitskammer des Saarlandes
Um Anmeldung wird gebeten per Mail an
mainz@fes.de oder über die Veranstaltungsseite der FES
Prof. Dr. Beate Küpper
geb. 1968, studierte Psychologie an der Philipps‐Universität Marburg. Es folgte die Promotion an der Ruhr‐Universität Bochum. Seit 2012 ist sie Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein in Möchengladbach. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, Vorurteile, Diskriminierung, Diversity und Integration an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis, einschließlich der Begleitung und Evaluation von Praxisprojekten und Fortbildungsprogrammen. Beater Küpper ist u.a. Mitglied im Beirat des Bündnis für Demokratie und Toleranz, des Stiftungsrats der Amadeu-Antonio-Stiftung und der Redaktion der Zeitschrift "Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit".

Prof. Dr. Beate Küpper
Ulrich Commerçon
studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Neuere Geschichte an der Universität des Saarlandes. Anschließend war er als Texter und Konzeptioner in einer Werbeagentur tätig. In der SPD engagierte sich Ulrich Commerçon von 1994 bis 1996 als Vorsitzender des Juso-Unterbezirks Saarbrücken-Stadt, war von 1995 bis 2002 im SPD-Landesvorstand und ist seit 2017 Vorsitzender der SPD Saarbrücken-Stadt. Von 2012 bis 2019 war er Minister für Bildung und Kultur. Seither wirkt er als Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Saarländischen Landtag.

Ulrich Commerçon
Kooperationspartner


