Vorträge und Lesungen

Vortrag

Eine neue Weltordnung:

Die Vormacht der großen Fünf und ihr schwieriges Zusammenwirken

Die vor allem von den Europäern lancierte Friedensordnung einer wirtschaftlichen Verflechtung der großen Mächte und Blöcke mit entsprechenden wirtschaftlichen Abhängigkeiten ist gescheitert. Damit ist auch der Versuch dahin, das rhetorische Wir der Menschheit in einen handlungsfähigen Akteur zur Bearbeitung der großen Menschheitsaufgaben (Hunger im globalen Süden, Migration und Klimawandel) zu verwandeln. Wir werden es, so die Annahme, mit fünf Vormächten zu tun haben, die Koalitionen bilden, sich aber auch konfrontativ gegenüberstehen können und für die die genannten Herausforderungen eine Verhandlungssache sind, bei denen sie ihre sonstigen Interessen ins Spiel bringen. Einigungen werden schwieriger, Nichtregierungskoalitionen verlieren an Einfluss, und das Machtgleichgewicht wird eine größere Rolle spielen als die Menschheitsaufgaben.

  • 03. Juli 2023 | 18:00 Uhr
  • Politische Akademie der SDS
    Europaallee 18
    66113 Saarbrücken

  • Livestream bei YouTube

  • AnsprechpartnerIn
    Carmen Oschmann
    0681 - 906 26 - 21
    co@sdsaar.de


Prof. em. Dr. Herfried Münkler

war Professor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004/05 war er Gastprofessor am Wissenschaftszentrum für Sozialwissenschaften Berlin, 2001 Akademieprofessor an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zuvor war er Gastdozent am Institut für Höhere Studien Wien. In der Vergangenheit beteiligte er sich an zahlreichen Forschungsprogrammen der DFG, der VW- und der Thyssenstiftung, leitete mehrere Arbeitsgruppen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und erhielt zahlreiche Preise. Viele seiner Bücher gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa „Die neuen Kriege", „Imperien" und „Die Deutschen und ihre Mythen", das 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Weitere Publikationen: „Der Große Krieg", „Kriegssplitter. Die Evolution der Gewalt im 20. und 21. Jahrhundert" oder „Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648".

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Prof. em. Dr. Herfried Münkler


Ein Blick über den nationalen Tellerrand:
Aktuelle Außen- und Sicherheitspolitik

Während wir diese Reihe planen, überschlagen sich die Ereignisse. Bundeskanzler Olaf Scholz spricht zwei Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 von einer „Zeitenwende". Was bedeutet dieser innereuropäische Krieg für Europa im globalen Gesamtgefüge? Und welchen Kurs müssen die Europäer in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik künftig verfolgen – auch mit Blick auf andere internationale Krisenherde? Außerdem blicken wir auf die aktuelle Situation in Israel und in den palästinensischen Gebieten.