KULTUR trifft ZEITGESCHICHTE
„In diesem Land…“
Das Krisenjahr 1923
Die Weimarer Republik erlebte 1923 das schwerste Jahr seit ihrer Gründung. Es ist das Jahr der hochdramatischen politischen Schlagzeilen, ein Jahr, in dem die noch junge Republik in ihren Grundfesten erschüttert wird. Zur Zerreißprobe trugen u.a. die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen bei, eine davon galoppierende Inflation sowie das Erstarken extremistischer Parteien. Krisenmanager ist Sozialdemokrat Friedrich Ebert, der erste deutsche Reichspräsident, der seine ganz Macht in die Waagschale wirft, um eine Stabilisierung der Republik und Festigung der Demokratie zu erreichen. So dramatisch das Jahr 1923 in politischer Hinsicht ist, so reich ist es aber auch an kulturellen Schlagzeilen: Rilkes „Duineser Elegien" erscheinen. Brecht sorgt für Theaterskandale. Der deutsche Film floriert, ebenso der Schlager. In Weimar findet die erste Bauhaus-Ausstellung statt und im Oktober 1923 nimmt der erste öffentliche Rundfunksender im Deutschen Reich seinen Betrieb auf, was eine regelrechte Rundfunkeuphorie auslöst. Ein Blick hundert Jahre zurück in das Jahr 1923 mag Denkanstöße liefern und aufzeigen, welche Erkenntnisse wir aus den Krisen und dem letztlichen Scheitern der ersten deutschen Demokratie für uns heute ziehen können.
Anhand von Presseberichten und politischen Reden wird Geschichte erlebbar. Mit Werken von SchriftstellerInnen wie Karl Kraus, Bertolt Brecht oder Vicky Baum, zeitgenössischen Werken (Bläserquintett) von Paul Hindemith, Jacques Ibert oder Hanns Eisler.
gefördert durch die
