Vortrag
Triumph der Gewalt
Drei deutsche Jahre 1932 bis 1934
Von 1932 bis Anfang 1933 war Deutschland fast nicht regierbar: Innerhalb von neun Monaten musste der Reichstag drei mal neu gewählt werden, dazu gab es weitere Wahlen. Intrigen, Misstrauensvoten, Rücktritte der Regierungen und die fehlende Koalitionsbereitschaft der Parlamentsfraktionen führten zu chaotischen Verhältnissen - aus denen letztendlich die Nationalsozialisten siegreich hervorgingen. Flankiert wurden die politischen Auseinandersetzungen von physischem Terror: Schießereien wie beim Altonaer Blutsonntag, zahlreiche Straßenkämpfe und der Reichstagsbrand führten zu einem allgemeinen Gefühl der Verunsicherung, gefüttert zusätzlich durch eine hohe Arbeits- und Perspektiv-
losigkeit. Mit einem Sinn für die Stimmungen der frühen 1930er Jahre zeigt Ralf Zerback, wie schon einmal Rechtspopulisten die Gesellschaft spalteten und einen totalen Machtanspruch durchsetzten - vom Ende einer Republik hin zur Diktatur.